Ammerland-Krimi nimmt glückliches Ende

VSG Ammerland kehrt nach dramatischem Finale in die Dritte Liga zurück

Ein Ammerland-Krimi war eigentlich nicht geplant. Doch dann entwickelte er sich eher unerwartet doch. Tatort: Das letzte Spiel der Volleyball-Regionalliga zwischen DJK Northeim und der VSG Ammerland. Die hochdramatische Handlung endete mit einem Happyend: Mit dem Aufstieg der Ammerländer in die Dritte Liga West!

Kommissar Torsten Busch konnte also frohen Mutes an die Ermittlungen gehen. Wie konnte es zu dieser Zuspitzung kommen, bei der die Ammerländer auf den letzten Zentimetern der Zielgeraden fast noch gestrauchelt wären? „Ein komplexes Gemenge“, befindet Busch, in Wirklichkeit Trainer der VSG. Und er fügt an: „Wir waren die beständigste Mannschaft in Vorrunde und Meisterschafts-Relegation. Wir sind verdient Meister geworden.“

Dazu fehlte der Spielgemeinschaft aus TSG Westerstede und VfL Bad Zwischenahn gegenüber dem Oldenburger TB ein Punkt. Die Ammerländer konnten in Südniedersachsen sogar 2:3 verlieren, sie mussten aber zwei Sätze gewinnen. 2:3 verlor die VSG tatsächlich (15:25, 22:25, 25:13, 25:22, 12:15). Doch der fehlende Punkt zum Aufstieg war mit dem zwischenzeitlichen 2:2 erreicht.

22 Punkte stehen für die Ammerländer zu Buche, 21 für den OTB. Die Bundesliga-Reserve der SVG Lüneburg, GfL Hannover, Vikings Vallstedt Vechelde und Northeim waren weit abgeschlagen.

Die Vorzeichen aufs Finale standen nicht gut. Timo Pundt, Sieko Finke, Dirk Achtermann und Sönke Meyer fielen aus. So rückten der mit seiner Erfahrung wertvolle Lars Achtermann und Focko Alex aus der Oberliga-Mannschaft in den Kader. Dann hielt ein Stau die VSG fast zwei Stunden auf. So musste die Mannschaft nach sehr kurzer Aufwärmzeit aufs Feld. Da zudem die Northeimer ganz stark aufspielten, ging der erste Satz verloren. Auch der zweite Durchgang endete erfolglos. Aber er leitete wohl auch die Wende ein. Der Trainer wechselte bei 6:11 Silas Gerdes ein – und der Angriff legte deutlich an Durchschlagskraft zu.  Die logische Folge war der Gewinn des dritten Durchgangs.

Doch nach einem schnellen 0:6-Rückstand im vierten Satz wackelte die VSG heftig. Erst bei 13:13 gelang der Ausgleich. Und dann führte eine der größten Stärken während der gesamten Saison zum entscheidenden Satzgewinn. Die Ammerländer bewahrten bei allem innerlichen Nervenflattern äußerlich ihre fast schon arrogant wirkende Ruhe und Selbstbeherrschung. Der siegbringende Matchball zeigte das exemplarisch. Thomas Adelmann wurde außen abgeblockt, Gerdes sicherte reaktionsschnell – und Julian Laabs legte den Ball über den Northeimer Block und die Feldabwehr ins Hinterfeld. Grenzenloser Jubel brach sich Bahn. Da erinnerte nichts mehr an diese vorherige Selbstdisziplin…

„Timo Pundt ist zu Hause beim Liveticker garantiert tausend Tode gestorben“, vermutete Busch sofort. Beim Feiern wird der Angreifer jedoch sehr lebendig sein. Er hatte sich von den Mannschaftskollegen eine Feier in der Tanger Disco zusagen lassen, „und der Trainer muss mit!“ Zum wertvollsten Spieler der VSG wurde in Northeim einmal mehr Zuspieler Arne Tyedmers gewählt. Es war sein letzter Einsatz bei der VSG. Er wechselt familiär und beruflich nach Hannover.

Was auf sie zukommt, wissen die Ammerländer aus früheren Drittliga-Zeiten: Fahrten bis Aachen, Bonn, Köln, Essen, Dortmund, Münster. Die Modalitäten sind noch offen. Wird die Dritte Liga aus zehn oder zwölf Mannschaften bestehen? Spielt sie in einer Staffel oder in einer getrennten Vorrunde. „Egal wie“, sagt Mannschaftsführer Jens Zander, „wir freuen uns einfach auf die Saison!“

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