Schmerzhafte Derby-Niederlage

Es war ein rabenschwarzer Abend für die VSG Ammerland in der Dritten Liga: Die Erste verlor das Derby gegen den Oldenburger TB mit 0:3 (23:25, 21:25, 18:25). Gegen die stark aufspielenden Gastgeber fanden die Ammerländer vor großem Publikum nie richtig ins Spiel. Dabei konnten die Gäste nach zuletzt guten Leistungen mit breiter Brust in die Partie gehen, doch von dem variablen Zuspiel und den guten Lösungen im Angriff beim Heimsieg gegen den USC Braunschweig war in Oldenburg nichts zu sehen.

Oldenburg startete stark in den ersten Satz, war insbesondere im Block ein ums andere Mal erfolgreich und ging schnell mit 14:9 in Führung. Aber die Ammerländer kämpften sich zurück, glichen zum 18:18 aus und erspielten sich auch eine knappe Führung (19:18, 21:20). „Obwohl wir nicht gut gespielt haben, hatten wir in der Crunchtime des ersten Satzes unsere Chancen, haben sie aber nicht genutzt“, sagte Busch. „Vielleicht war das schon die entscheidende Phase des Spiels.“ Und wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft: Die Oldenburger verwandelten gleich ihren ersten Satzball mit einem Doppelblock gegen VSG-Diagonalangreifer Silas Gerdes.

Der zweite Satz begann erfolgversprechend: 5:1 und 10:7 führten die Ammerländer. Doch die anschließende Phase bis zum 10:13 war ein Spiegelbild des gesamten Spiels. Immer wieder scheiterten die Ammerländer am Block oder an der Abwehr der Oldenburger. „Wir haben viel zu einseitig über die Außen gespielt, es nicht geschafft, das Spiel in die Breite zu ziehen und unsere Mittelangreifer variabel einzusetzen. Wir haben es dem Oldenburger Block zu leicht gemacht“, kritisierte Busch. Auch die Einwechselungen von Jens Zander, Julian Laabs und Bengt Jacobs brachten zunächst nicht die gewünschte Wirkung. Aber die Ammerländer kämpften sich mit Bengt Jacobs am Aufschlag von 12:19 auf 17:19 heran, waren bis zum 21:22 in Schlagdistanz, verloren dann aber mit drei Oldenburger Punkten in Folge auch den zweiten Satz (21:25).

„Den dritten Satz nehme ich auf meine Kappe. Ich wollte etwas grundlegend verändern, aber da habe ich mich verzockt“, zeigte sich Busch selbstkritisch. Er schickte Diagonalangreifer Silas Gerdes in den Außenangriff und ließ Julian Laabs als Diagonalspieler und Bengt Jacobs als Mittelblocker auf dem Feld. Bis zum 13:13 hielten die Ammerländer den Satz offen, insbesondere Mittelblocker Bengt Jacobs überzeugte mit einigen starken Aktionen im Block und im Angriff. Nach Annahmefehlern von Silas Gerdes zogen die Oldenburger aber vorentscheidend auf 17:13 davon. „Kein Vorwurf an Silas, er hat als Diagonalangreifer keine Annahme trainiert. Ich habe ihn da ins kalte Wasser geworfen“, so Busch. Die Endphase des Spiels war dann ein Schaulaufen der Oldenburger, die sich angetrieben vom lautstarken Publikum in einen Rausch spielten und den Satz deutlich mit 25:18 gewannen. Zum wertvollsten Spieler wurde bei den Ammerländern wie schon im Hinspiel Libero Dirk Achtermann gewählt, der ein starkes Spiel zeigte. Auf Oldenburger Seite erhielt Zuspieler Niels Galle die Auszeichnung.

„Wir müssen diese schmerzhafte Derby-Niederlage ganz schnell aus den Köpfen kriegen. Das war nicht unser Tag. Aber wir haben in dieser Saison schon mehrfach bewiesen, was wir können. Mund abwischen und weiter machen. Am kommenden Samstag werden wir es im Heimspiel gegen Giesen besser machen“, richtete Busch den Blick nach vorne.

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