Warnung aus Northeim ins Ammerland

Es gibt Ranglisten der Tatsachen und solche der Vermutungen. Für die Tatsachen spricht im Playoff der Volleyball-Regionalliga die Tabelle. Sie führt die VSG Ammerland nach fünf Spielen mit 13 Punkten auf dem ersten Platz. Ihr Gegner an diesem Sonntag um 16 Uhr in Bad Zwischenahn belegt den sechsten und letzten Platz dieser Aufstiegsrunde zur Dritten Liga mit fünf Zählern. Alles klar also am Wochenende?

Vorsicht! Vorsicht! Über die Spielstärke des vermeintlichen Außenseiters gibt es allerhand Vermutungen. Die DJK Kolping Northeim hat ausgerechnet beim bisher stärksten Ammerländer Konkurrenten Oldenburger TB (11 Punkte) ein Ausrufezeichen gesetzt. Sie nahm dem Tabellenzweiten beim 2:3 einen Punkt ab.

Der OTB führte nach Sätzen 2:0 und im dritten Durchgang schon 12:7. Doch dann drehte Northeim auf. „So einen Blitzstart in ein praktisch verlorenes Spiel hinein habe ich selten erlebt“, staunte VSG-Mittelblocker Simon Adelmann als Zuschauer. Mit 16:14 im Tiebreak rettete sich der OTB gerade noch. Nicht nur der Kampfgeist der Süd-Niedersachsen überraschte. Sie lieferten vor allem auch eine spielerische Demonstration. 

Northeim ist ein ganz starker Aufsteiger aus der Oberliga. Mannschaftskapitän Stefan Baum war lange Kapitän des Zweitligisten TV Baden. Zudem bringen Fabian Gessat und Tobias Harms viel Erfahrung ein. Aus der eigenen Jugend kommt der frühere Jugendnationalspieler Finn Mroß. 

„Wir spielen recht beständig und haben in engen Spielen immer die Ruhe bewahrt“, weist Mannschaftsführer Jens Zander auf eine der großen derzeitigen Stärken der VSG Ammerland hin. „Wir werden uns von der Diskrepanz im Tabellenstand nicht blenden lassen“, fügt Youngster Timo Pundt an.

Fehlen wird bei der VSG wohl immer noch Zuspieler Arne Tyedmers. „Ärgerlich!“ sagt Trainer Torsten Busch. „Aber Jannis Jargow hat ihn so gut vertreten, dass wir das Wort ‚vertreten‘ streichen können.“ Bis zu seiner Verletzung war Tyedmers dreimal in der Vorrunde zum wertvollsten Spieler gewählt worden – dreimal fiel diese Wahl zuletzt auf Jargow. Wer ist auf dieser wichtigen Position derart luxuriös besetzt wie die VSG?

Für die Tribüne in der Großraumhalle des Schulzentrums mit guter Sicht sind 120 Zuschauer zugelassen. Nach den Empfehlungen des Deutschen Volleyball-Verbandes gilt die 2-G-plus-Regel. Zudem müssen auch dreifach geimpfte Erwachsene und Jüngere zwischen sechs und 18 Jahren einen Tagestest vorweisen. „Das mag kompliziert klingen“, sagt Busch. „In Anbetracht des großen Testangebots in Bad Zwischenahn verlief der Einlass bisher aber immer reibungslos.“

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