Bedeutungslos aber nicht nebensächlich

Erste erwartet am Sonntag Bremen 1860 – Spiel nur im Livestream

Einen Masterplan zu haben, macht immer einen guten Eindruck. Die Volleyballer der VSG Ammerland könnten in der Regionalliga sogar einen ganz einfachen verfolgen: Gewinnen sie am Sonntag in Westerstede das letzte Spiel in der Staffel A gegen den Tabellenletzten Bremen nur einen Satz höher als der punktgleiche Oldenburger TB gleichzeitig beim Vierten VfL Lintorf, dann sind sie Meister, zumindest Bester der Vorrunde. „Ach“, sagen Mannschaftsführer Jens Zander und Trainer Torsten Busch unisono, „das interessiert uns eigentlich gar nicht richtig.“

Wie denn so etwas? Ganz einfach: Die Regionalliga beendet nur die interne erste Runde. Ab 5. Februar geht es erst in die entscheidende Phase. Die drei Bestplatzierten der nördlichen Staffel A treffen vom 5. Februar an auf die drei Besten der südlichen Staffel B. In jeweils sechs Spielen für jeden geht es dann um den Aufstieg in die Dritte Liga.

Bleibt es beim jetzigen Stand mit VSG, OTB und Lüneburg II aus Staffel A und DJK Northeim, GfL Hannover und Wikings Wallstedt Vechelde aus B, starten die Ammerländer aus einer Spitzenposition heraus. Es werden nur die untereinander erzielten Punkte mitgenommen. Davon packen sich die VSG sieben in den Rucksack, die Oldenburger sechs und die Lüneburger Bundesliga-Reserve fünf.

So ganz alltäglich wird der letzte Nord-Spieltag nicht. Zum einen ist der Ausgang des Spiels vollkommen unwichtig. Die Bremer stehen in der Abstiegsrunde. Also nehmen weder VSG noch 1860 Punkte vom Gegner mit. Zum anderen kann niemand das Spiel am Sonntag um 16 Uhr vor Ort in der Sporthalle der Oberschule Westerstede erleben.  „Wir haben lange abgewogen“, sagt Busch, „aber bei der aktuellen Lage müssen wir das Spiel ohne Zuschauer austragen.“ Es wird einen Livestream aus der Halle geben.

Mag das Spiel bedeutungslos sein, nebensächlich ist es nicht. An einigem Kopfzerbrechen bei den Ammerländern ist ihr Spiel in Lüneburg vom vorigen Wochenende schuld. Die VSG legte zwei beeindruckende Sätze bei einem ganz starken Gegner hin, vergeigte den Satz dazwischen durch Unbeständig und hatte dann im Vabanquespiel des fünften Satzes das schlechtere Ende für sich. Soll man das 2:3 einfach abschütteln und am Sonntag vor allem jenen Spielern Einsatzzeiten bieten, die im breiten Kader bisher weniger davon hatten? Oder ist es besser, sich mit den vermeintlich stärksten Kräften so richtig Rückenwind für die Playoffs zu holen?

Es wird wohl eine gute Mischung vonnöten sein. Der Gegner ist nämlich keinesfalls zu unterschätzen. Die Bremer sind zwar Letzte. Aber die übrigen fünf Staffelkollegen haben sie irgendwie als ausgesprochen zäh in Erinnerung. Es ist also ein Duell, das eigentlich wenig Kopfzerbrechen bereiten sollte – aber trotzdem welche macht…

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